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Wolfgang Schuller (* 3. Oktober 1935 in Berlin; † 4. April 2020 in Konstanz) war ein deutscher Althistoriker, Jurist und Zeithistoriker. Er lehrte von 1976 bis zu seiner Emeritierung 2004 als Professor für Alte Geschichte an der Universität Konstanz. Er arbeitete zur griechischen und römischen Antike sowie zur DDR-Geschichte.
Der Nachfahre des Philosophen Johann Caspar Lavater besuchte unter anderem die Freie Schulgemeinde Wickersdorf. Sein Vater, ein Siebenbürger Sachse, war nach Deutschland gezogen, um eine Privatklinik zu gründen. Nach seinem Abitur 1955 in Lüneburg studierte er zunächst Rechtswissenschaften an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, der Université de Lausanne und der Universität Hamburg. 1960 legte er sein Erstes Staatsexamen in Hamburg ab und 1965 sein Zweites Staatsexamen in Berlin. Nach dem Assessorexamen war er zwischen 1965 und 1967 als Wissenschaftlicher Assistent an der Juristischen Fakultät der Universität Hamburg tätig. Dort begann er während seiner rechtswissenschaftlichen Promotionsarbeit zudem mit einem Studium der Klassischen Altertumswissenschaften, der Ägyptologie und der Geschichte. 1967 wurde er in Hamburg mit einer Dissertation zum Politischen Strafrecht in der DDR 1945–1963 zum Dr. iur. promoviert und beendete sein Zweitstudium an der FU Berlin. 1971 habilitierte er sich in Alter Geschichte an der FU.
An der PH Berlin erhielt er 1972 seine erste ordentliche Professur für Alte Geschichte. 1976 folgte er einem Ruf auf einen Lehrstuhl für Alte Geschichte an die Universität Konstanz, wo er bis zu seiner Emeritierung Anfang 2004 verblieb. Sein Nachfolger wurde Ulrich Gotter. Er hatte neben vielen Ämtern an der Universität Konstanz auch eine Honorarprofessur an der rumänischen Partneruniversität Universität Alexandru Ioan Cuza Iași inne.
Wissenschaftlich blieb Schuller bis ins hohe Alter aktiv. In der Forschung beschäftigte er sich neben der Rechtswissenschaft auch mit der Geschlechtergeschichte und trat außerdem mit mehrfach aufgelegten Einführungswerken über die Antike hervor, unter anderem als Verfasser des ersten Bandes der Reihe Oldenbourg Grundriss der Geschichte. Einen breiteren Leserkreis erreichte er daneben mit Biographien über Kleopatra und Cicero. Bis kurz vor seinem Tod führte er zudem in Konstanz Lehrveranstaltungen durch.
Neben der Antike galt Schullers Forschungsinteresse auch der Geschichte der DDR, zu der er ebenfalls mehrere Publikationen vorgelegt hat, zuletzt 2009 zu den Ereignissen von 1989. Wolfgang Schuller publizierte ferner zahlreiche Aufsätze, nicht nur in althistorischen Zeitschriften und Sammelbänden, sondern unter anderem 1997 in der Gedächtnisschrift für den Carl-Schmitt-Schüler Roman Schnur und in der Zeitschrift Mut. Er edierte zudem Tagebücher von Carl Schmitt aus den Jahren 1930 bis 1934.
Seit 1990 war Schuller ordentliches Mitglied der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt. Zudem war er Mitglied der Görres-Gesellschaft.
Wolfgang Schuller starb im April 2020 im Alter von 84 Jahren.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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erster Lehrstuhlinhaber | Inhaber des Lehrstuhls für Alte Geschichte an der Pädagogischen Hochschule Berlin 1972–1976 | Klaus Meister |
Personendaten | |
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NAME | Schuller, Wolfgang |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jurist und Historiker |
GEBURTSDATUM | 3. Oktober 1935 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 4. April 2020 |
STERBEORT | Konstanz |